Schon länger hat mich die Sehnsucht nach Gott beschäftigt.
Wie fühlt sich das an?
Wie ist das, wenn man Sehnsucht nach Gott hat?
Ändert das mein Leben?
Warum beschäftigt mich das so?
Wie soll ich was begreifen, wofür ich keinen Begriff habe, dessen Existenz ich mir nicht vorstellen kann und wo allein das Wort "GOTT" mich aufgrund meiner religiösen Erziehung und meines sozialen Umfeldes wie ein Bollwerk einbremst?
Ich kenne die Sehnsucht nach Freunden, Familie, Natur, Erlebnissen... aber nach Gott?
Unvorstellbar.
Bin ich jetzt ein Atheist?
Der Workshop "In die Messe eintauchen wie in ein Labyrinth" im Kloster Seeon hat mir die überwältigende Befreiung geschenkt, Gott jetzt als heilenden und befreienden "Zustand" erfahren zu können ...in der Natur, in der Schöpfung, in uns, in MIR.
In die Messe wie in ein Labyrinth eintauchen
Re: In die Messe wie in ein Labyrinth eintauchen
Es war ein ungeheures Labyrinth-Erlebnis, das mich am Samstag, den 27. Juli im Kloster Seeon, diesem heiligen Ort der Sammlung und der Stille erwartete. Es ist einfach genial, die traditionelle „Messe“ mit dem Labyrinth zu verbinden. Das Urbild davon ist in den Boden der Kathedrale von Chartres eingelassen.
Auf dem Hintergrund der „acht Räume“ der Erdwärtsmesse betreten wir nach dem „Öffnen des Portals“ durch ein kräftiges, dreimaliges Anklopfen unseres „Zeremonienmeisters“ Peter Jan im mystisch abgedunkelten Raum das Labyrinth. Wir sind durch den „Ariadnefaden“, ein rotes Seil, das uns Sicherheit und Vertrauen in den Weg schenken soll, miteinander verbunden.
Das Thema der Labyrinth-Reise ist der „Raum II“ der Messe. Die Begegnung mit unserem Schatten. Purgatorium. Reinigung. Der Abstieg in die „Hölle“, um am Ende befreit in unserer MITTE anzukommen. Die gewaltige Musik trägt uns, sie mündet in eine große „Vokalise“, die uns hilft, eine innige gemeinschaftliche Harmonie aufzubauen, ja vor allem auszuleben.
Während des Gehens erlebe ich meinen „Lebenslauf“ mit allen Tiefen und Höhen. So im Vorwärtsschreiten, das zugleich auch mit Angst besetzt ist. Wohin wird mich diese Reise führen? Dann plötzlich Stagnation. Es geht anscheinend wieder rückwärts. Ein Gefühl von Schlingern. Aber ich spüre auch Gleichschritt in der Gemeinschaft, Gleichklang. Dann wieder Gegenschritt durch die irritierenden Labyrinth-Windungen. Es kommt zu bedrohlichen Rhythmus-Störungen, das Seil spannt sich, erschlafft und spannt sich Gott sei Dank wieder schnell, was einen befreienden Energieschub in mir auslöst.
Plötzlich wandelt sich das rote Seil in ein lebendiges Wesen. Ich erschrecke. Ist es eine Schlange, die mich bedroht? Mein Erschauern wird ebenso rasch wieder durch die Geborgenheit ausstrahlende Nähe der Begegnungen mit den Mitwandernden aufgefangen. In der lebendig warmen Bewegung des lebendigen Labyrinths wie auch in der körperlich spürbaren Begegnungs-Erotik erlebe ich intensiv nochmals all meine Lebenserfahrungen, bis ich schließlich in der Mitte, MEINER Mitte ankomme.
In diesem ritualisierten Gemeinschaftserlebnis, das mir diese Labyrinth-Reise geschenkt hat, habe ich tiefe Geborgenheit und Befreiung von aller Enge erlebt. Und damit zugleich auch Trost und Motivation für weitere Lebenserfahrungen!!
Auf dem Hintergrund der „acht Räume“ der Erdwärtsmesse betreten wir nach dem „Öffnen des Portals“ durch ein kräftiges, dreimaliges Anklopfen unseres „Zeremonienmeisters“ Peter Jan im mystisch abgedunkelten Raum das Labyrinth. Wir sind durch den „Ariadnefaden“, ein rotes Seil, das uns Sicherheit und Vertrauen in den Weg schenken soll, miteinander verbunden.
Das Thema der Labyrinth-Reise ist der „Raum II“ der Messe. Die Begegnung mit unserem Schatten. Purgatorium. Reinigung. Der Abstieg in die „Hölle“, um am Ende befreit in unserer MITTE anzukommen. Die gewaltige Musik trägt uns, sie mündet in eine große „Vokalise“, die uns hilft, eine innige gemeinschaftliche Harmonie aufzubauen, ja vor allem auszuleben.
Während des Gehens erlebe ich meinen „Lebenslauf“ mit allen Tiefen und Höhen. So im Vorwärtsschreiten, das zugleich auch mit Angst besetzt ist. Wohin wird mich diese Reise führen? Dann plötzlich Stagnation. Es geht anscheinend wieder rückwärts. Ein Gefühl von Schlingern. Aber ich spüre auch Gleichschritt in der Gemeinschaft, Gleichklang. Dann wieder Gegenschritt durch die irritierenden Labyrinth-Windungen. Es kommt zu bedrohlichen Rhythmus-Störungen, das Seil spannt sich, erschlafft und spannt sich Gott sei Dank wieder schnell, was einen befreienden Energieschub in mir auslöst.
Plötzlich wandelt sich das rote Seil in ein lebendiges Wesen. Ich erschrecke. Ist es eine Schlange, die mich bedroht? Mein Erschauern wird ebenso rasch wieder durch die Geborgenheit ausstrahlende Nähe der Begegnungen mit den Mitwandernden aufgefangen. In der lebendig warmen Bewegung des lebendigen Labyrinths wie auch in der körperlich spürbaren Begegnungs-Erotik erlebe ich intensiv nochmals all meine Lebenserfahrungen, bis ich schließlich in der Mitte, MEINER Mitte ankomme.
In diesem ritualisierten Gemeinschaftserlebnis, das mir diese Labyrinth-Reise geschenkt hat, habe ich tiefe Geborgenheit und Befreiung von aller Enge erlebt. Und damit zugleich auch Trost und Motivation für weitere Lebenserfahrungen!!
Re: In die Messe wie in ein Labyrinth eintauchen
Danke für das zauberhafte Gedicht von Hilde Domin, das auch mein Empfinden so feinsinnig umschreibt.
Was für eine tief berührende, tief tröstliche, tief befreiende und tief erdende Erfahrung war dieser Workshop von Peter Jan Marthé am 27.7. im Kloster Seeon!
In diesem Workshop konnte ich die zwei ersten Räume der Messe in einer Art und Weise verinnerlichen wie noch nie in meinem Leben. Da hat sich eine Dimension der Messe erschlossen, die über reine Ritualität weit hinausgeht. Eher habe ich eine Ahnung bekommen, welch unglaublich befreiende, überraschende Zugänge zu mir selbst und allem in meinem Leben sich dadurch eröffnen können, und das immer wieder aufs Neue erhellend, stärkend, klärend.
Nachdem der erste Raum der Messe, die Entscheidung, die Schwelle zu den eigenen inneren Räume zu überschreiten, durch energievolle, herausfordernde und tragende Klänge und sich einschwingendes Tönen und Singen aller durchmessen worden war, ging es dann in den zweiten Raum, das Kyrie, offen für alles, was mir da in meiner Tiefe begegnen würde:
Geführt an einem Seil, in der Reihe mit allen anderen gehend, tauche ich durch die Klänge und die Labyrinthwindungen des Weges immer tiefer in das Labyrinth meiner Gedanken, Gefühle, Empfindungen mit allen Verwirrungen und Verwicklungen ein. In der Gewissheit, immer von Gott geführt zu sein, gehe ich mehr unbewusst immer tiefer zu all den mich momentan belastenden Themen in meinem Leben. Ich spüre meinen Widerwillen, mein Selbstmitleid, meine Frustration in all dem, ja es wird mir meine Unzulänglichkeit auf allen Gebieten schmerzlich bewusst im Weitergehen im Labyrinth meines Lebens. Doch versinke ich nicht darin, da zugleich dieses tröstliche Gefühl des lichtvollen Geführtseins und des Unterwegssein in der Gemeinschaft Halt gibt. Im tiefsten Bewusstsein meiner Unvollkommenheit kommt mir blitzartig und schalkhaft das Erkennen meines einengenden Perfektionismus. Plötzlich scheint Licht in all das Dunkle, und die erlösende Empfindung macht sich breit,dass alles sein darf, dass ich ein Mensch sein, ganz sein darf mit Licht und Schattenseiten. Es kommt Klärung und Leichtigkeit in meine Gedanken und Gefühle. Ein tiefes Gefühl des Erbarmens mit mir selbst entsteht, des innerlichen Umhülltseins von Gottes bedingungsloser Liebe, das Gefühl, dass Christus in mir auferstanden ist - es wird ganz licht, warm und weit in mir. Tief in dieser meiner lichtvollen Mitte geborgen gehe ich befreit und gelassen den restlichen Weg des Labyrinths und bin dankbar, diese Empfindung im anschließenden Gesang - mit allen anderen verbunden - noch mehr verinnerlichen und zugleich ausdrücken zu können.
Ein so erlebtes Kyrie gibt den Mut, ja eigentlich die Neugier, immer wieder einmal die eigenen Tiefen zu erkunden, denn geborgen, befreit und beschenkt tauchen wir wieder auf.
Dieser Tag mit wieder dem vollen Einsatz seines ganzen Wesens, seiner durchgehenden Präsenz von Peter Jan Marthé, unterstützt von Isolde, seiner Frau, in der Gemeinschaft mit Hingabe aller erleben zu dürfen, war eine Offenbarung für mich und hat eine große Vorfreude und Neugier auf die Erfahrung der weiteren Räume der Messe geweckt.
Was für eine tief berührende, tief tröstliche, tief befreiende und tief erdende Erfahrung war dieser Workshop von Peter Jan Marthé am 27.7. im Kloster Seeon!
In diesem Workshop konnte ich die zwei ersten Räume der Messe in einer Art und Weise verinnerlichen wie noch nie in meinem Leben. Da hat sich eine Dimension der Messe erschlossen, die über reine Ritualität weit hinausgeht. Eher habe ich eine Ahnung bekommen, welch unglaublich befreiende, überraschende Zugänge zu mir selbst und allem in meinem Leben sich dadurch eröffnen können, und das immer wieder aufs Neue erhellend, stärkend, klärend.
Nachdem der erste Raum der Messe, die Entscheidung, die Schwelle zu den eigenen inneren Räume zu überschreiten, durch energievolle, herausfordernde und tragende Klänge und sich einschwingendes Tönen und Singen aller durchmessen worden war, ging es dann in den zweiten Raum, das Kyrie, offen für alles, was mir da in meiner Tiefe begegnen würde:
Geführt an einem Seil, in der Reihe mit allen anderen gehend, tauche ich durch die Klänge und die Labyrinthwindungen des Weges immer tiefer in das Labyrinth meiner Gedanken, Gefühle, Empfindungen mit allen Verwirrungen und Verwicklungen ein. In der Gewissheit, immer von Gott geführt zu sein, gehe ich mehr unbewusst immer tiefer zu all den mich momentan belastenden Themen in meinem Leben. Ich spüre meinen Widerwillen, mein Selbstmitleid, meine Frustration in all dem, ja es wird mir meine Unzulänglichkeit auf allen Gebieten schmerzlich bewusst im Weitergehen im Labyrinth meines Lebens. Doch versinke ich nicht darin, da zugleich dieses tröstliche Gefühl des lichtvollen Geführtseins und des Unterwegssein in der Gemeinschaft Halt gibt. Im tiefsten Bewusstsein meiner Unvollkommenheit kommt mir blitzartig und schalkhaft das Erkennen meines einengenden Perfektionismus. Plötzlich scheint Licht in all das Dunkle, und die erlösende Empfindung macht sich breit,dass alles sein darf, dass ich ein Mensch sein, ganz sein darf mit Licht und Schattenseiten. Es kommt Klärung und Leichtigkeit in meine Gedanken und Gefühle. Ein tiefes Gefühl des Erbarmens mit mir selbst entsteht, des innerlichen Umhülltseins von Gottes bedingungsloser Liebe, das Gefühl, dass Christus in mir auferstanden ist - es wird ganz licht, warm und weit in mir. Tief in dieser meiner lichtvollen Mitte geborgen gehe ich befreit und gelassen den restlichen Weg des Labyrinths und bin dankbar, diese Empfindung im anschließenden Gesang - mit allen anderen verbunden - noch mehr verinnerlichen und zugleich ausdrücken zu können.
Ein so erlebtes Kyrie gibt den Mut, ja eigentlich die Neugier, immer wieder einmal die eigenen Tiefen zu erkunden, denn geborgen, befreit und beschenkt tauchen wir wieder auf.
Dieser Tag mit wieder dem vollen Einsatz seines ganzen Wesens, seiner durchgehenden Präsenz von Peter Jan Marthé, unterstützt von Isolde, seiner Frau, in der Gemeinschaft mit Hingabe aller erleben zu dürfen, war eine Offenbarung für mich und hat eine große Vorfreude und Neugier auf die Erfahrung der weiteren Räume der Messe geweckt.
Re: In die Messe wie in ein Labyrinth eintauchen
Labyrinths als Wandlungsweg – da fällt mir ein Gedicht von Hilde Domin ein das ich schon sehr lange liebe. Ich mag poetische Sprache sehr und dieses Gedicht drückt für mich so gut aus, dass wir nur ganz und heil werden, wenn wir uns der persönlichen inneren Wahrheit stellen. Es ist natürlich meine freie Entscheidung, ob ich mich darauf einlasse oder nicht. Es besteht ja die Gefahr, dass es unangenehm werden kann, wenn ich in mich rein schaue… wer weiß, was ich da alles von mir zu sehen und zu spüren bekomme??
Ich habe am Seminar in Seeon teilgenommen und bin das Wagnis eingegangen. Die geniale Verbindung des Kyrie aus der Erdwärtsmesse mit dem Labyrinthweg war genau der Rahmen, durch den ich die tiefe Erfahrung machen konnte, wie es ist einzutauchen und wieder aufzutauchen aus der Flut von Einsamkeit, Schmerz, Traurigkeit, Tränen …. Das „Herr erbarme dich!“ bekam für mich dadurch eine ganz persönliche und neue Bedeutung! Und ich konnte durch das Gehen im Labyrinth mit offener nach innen lauschender Haltung und danach durch das Singen des Kyrie (so wunderbare Texte!) – letztlich ganz stark erleben, was „in der Mitte“ ist!!
Da war nicht das Gefühl von Erniedrigung oder drückender Schuld, sondern etwas ganz anderes – da war es hell und weit!!! Jesus erwartete mich in der Mitte! (s. Kyrie Text!) Liebevoll und vor allem ohne Vorwurf, ohne Nachtragen! Ich bin angenommen, geliebt und ein Stück befreit worden vom inneren Ballast meines Lebens, den ich sehr schmerzlich gesehen habe. Ich spürte, jetzt bin ich mit mir verbunden, hab ein Stück Boden mehr unter mir dazugewonnen an Selbst-bewusstsein (der Ausdruck passt sehr genau!)!
Oft habe ich mich gefragt: wie bin ich gemeint, ganz eigentlich, vom Ursprung, von Gott her? Laut dem Komponisten Peter Jan Marthé, geht es im Laufe der Erdwärtsmesse durch die nächsten Räume in andere, neue persönliche Konfrontationen hinein, immer tiefer ins Geheimnis …. Er zitierte die Aufschrift am Tempel von Delphi: „Erkenne dich selbst - und dann erkennst Du Gott!“ Diese Aussage spricht mich in spiritueller Hinsicht sehr stark an!
Deshalb hoffe ich, dass es bald wieder Gelegenheit gibt, die nächsten Räume der Messe mittels dem Labyrinth zu betreten. Aus dem Gedicht: „….. und immer versehrter und immer heiler stets von neuem zu mir selbst entlassen werden!“ Das ist mein Ziel, das möchte ich – immer freier werden….
Wenn doch die Institution Kirche erfassen könnte welch ein großer Schatz ihr zur Verfügung steht um Ferne, Suchende, Skeptiker, Gläubige ....... anzusprechen und dass die gemeinschaftliche Messfeier mit dem besonderen "Konzept" der Erdwärtsmesse aufgrund ihrer tiefen berührenden Intensität wieder aufblühen könnte.......
Bitte
Wir werden eingetaucht
und mit dem Wasser der Sintflut gewaschen,
wir werden durchnässt
bis auf die Herzhaut.
Der Wunsch nach der Landschaft
diesseits der Tränengrenze
taugt nicht,
der Wunsch, den Blütenfrühling zu halten,
der Wunsch, verschont zu bleiben,
taugt nicht.
Es taugt die Bitte,
dass bei Sonnenaufgang die Taube
den Zweig vom Ölbaum bringe.
Dass die Frucht so bunt wie die Blätter sei,
dass noch die Blätter der Rose am Boden
eine leuchtende Krone bilden.
Und dass wir aus der Flut,
dass wir aus der Löwengrube und dem feurigen Ofen
immer versehrter und immer heiler
stets von neuem
zu uns selbst
entlassen werden.
Hilde Domin
Ich habe am Seminar in Seeon teilgenommen und bin das Wagnis eingegangen. Die geniale Verbindung des Kyrie aus der Erdwärtsmesse mit dem Labyrinthweg war genau der Rahmen, durch den ich die tiefe Erfahrung machen konnte, wie es ist einzutauchen und wieder aufzutauchen aus der Flut von Einsamkeit, Schmerz, Traurigkeit, Tränen …. Das „Herr erbarme dich!“ bekam für mich dadurch eine ganz persönliche und neue Bedeutung! Und ich konnte durch das Gehen im Labyrinth mit offener nach innen lauschender Haltung und danach durch das Singen des Kyrie (so wunderbare Texte!) – letztlich ganz stark erleben, was „in der Mitte“ ist!!
Da war nicht das Gefühl von Erniedrigung oder drückender Schuld, sondern etwas ganz anderes – da war es hell und weit!!! Jesus erwartete mich in der Mitte! (s. Kyrie Text!) Liebevoll und vor allem ohne Vorwurf, ohne Nachtragen! Ich bin angenommen, geliebt und ein Stück befreit worden vom inneren Ballast meines Lebens, den ich sehr schmerzlich gesehen habe. Ich spürte, jetzt bin ich mit mir verbunden, hab ein Stück Boden mehr unter mir dazugewonnen an Selbst-bewusstsein (der Ausdruck passt sehr genau!)!
Oft habe ich mich gefragt: wie bin ich gemeint, ganz eigentlich, vom Ursprung, von Gott her? Laut dem Komponisten Peter Jan Marthé, geht es im Laufe der Erdwärtsmesse durch die nächsten Räume in andere, neue persönliche Konfrontationen hinein, immer tiefer ins Geheimnis …. Er zitierte die Aufschrift am Tempel von Delphi: „Erkenne dich selbst - und dann erkennst Du Gott!“ Diese Aussage spricht mich in spiritueller Hinsicht sehr stark an!
Deshalb hoffe ich, dass es bald wieder Gelegenheit gibt, die nächsten Räume der Messe mittels dem Labyrinth zu betreten. Aus dem Gedicht: „….. und immer versehrter und immer heiler stets von neuem zu mir selbst entlassen werden!“ Das ist mein Ziel, das möchte ich – immer freier werden….
Wenn doch die Institution Kirche erfassen könnte welch ein großer Schatz ihr zur Verfügung steht um Ferne, Suchende, Skeptiker, Gläubige ....... anzusprechen und dass die gemeinschaftliche Messfeier mit dem besonderen "Konzept" der Erdwärtsmesse aufgrund ihrer tiefen berührenden Intensität wieder aufblühen könnte.......
Bitte
Wir werden eingetaucht
und mit dem Wasser der Sintflut gewaschen,
wir werden durchnässt
bis auf die Herzhaut.
Der Wunsch nach der Landschaft
diesseits der Tränengrenze
taugt nicht,
der Wunsch, den Blütenfrühling zu halten,
der Wunsch, verschont zu bleiben,
taugt nicht.
Es taugt die Bitte,
dass bei Sonnenaufgang die Taube
den Zweig vom Ölbaum bringe.
Dass die Frucht so bunt wie die Blätter sei,
dass noch die Blätter der Rose am Boden
eine leuchtende Krone bilden.
Und dass wir aus der Flut,
dass wir aus der Löwengrube und dem feurigen Ofen
immer versehrter und immer heiler
stets von neuem
zu uns selbst
entlassen werden.
Hilde Domin
Re: In die Messe wie in ein Labyrinth eintauchen
Wenn ich an die Kathedrale von Chartres denke, sehe ich eine Figurengruppe in einem der Glasfenster vor mir. Die vier Evangelisten stehen auf den Schultern von Propheten aus dem ersten Testament. Die Botschaft ist klar. Wir entwickeln unsere Weltanschauung, unser Wissen und eben auch unsere liturgischen Handlungen immer weiter. Wir bauen auf dem auf, was unsere Ahnen vor uns entwickelt haben und integrieren es. So stelle ich mir vor, wird es auch mit der Hl. Messe gewesen sein. Die ersten Christen werden aus schon vorhandenem Kultwissen die Feier des "Herrenmahles" gestaltet haben. Im Laufe der Jahrtausende ist viel vom ursprünglichen Sinn verlorengegangen bzw. verändert worden, weil man gar nicht mehr gewusst hat, was da eigentlich "gemacht" wird. Mich würde interessieren, wer von den KirchgängerInnen beschreiben kann, was beim Kyrie geschieht. Früher war es das Schuldbekenntnis. Das will heute aber niemand mehr beten, weil uns bewusst ist, dass wir uns nicht als schuldige Menschen zur Messfeier versammeln. Natürlich ist nicht alles gut, was wir tun, aber wir müssen uns nicht ständig als SünderInnen fühlen. (So wie es leider in manchen Kirchenliedern noch gesungen wird oder an die Brust klopfend gebetet wird: "durch meine Schuld, durch meine große Schuld...) Von diesem selbstabwertenden Gehabe sind wir zum Glück befreit worden. Was aber ist das Kyrie dann, was geschieht an dieser Stelle der Messe?
An dem workshop im Kloster Seeon führte Peter Jan Marthé die Teilnehmenden tief hinein in die eigene Mitte, mit dem Gedanken, dass sich Gottesbegegnung nur in mir selbst ereignen kann. Und so wurde das Kyrie zum Ort, in dem ich in meine eigene Tiefe hinabstieg. Dort begegnete ich auch meiner dunklen, ungeliebten, verdrängten Seite, wohlwissend dass ich aus Gottes Liebe niemals herausfallen kann. Mit entsprechender Musik und einem Labyrinth aus Seil konnten wir eine Erfahrung machen, die sehr tief ging. (Wer ähnliches erlebt hat, weiß, dass man mit bloßen Worten nur sehr oberflächlich über spirituelle Dinge sprechen kann. Sozusagen eindimensional im Vergleich zur Mehrdimensionalität von Erfahrungen, die mit allen Sinnen gemacht werden.) Mich führte diese Kyrieerfahrung im Labyrinth zu dem Bild, dass wir Menschen eine Schicksalsgemeinschaft sind. Wir gehen unseren Weg durchs Leben, miteinander und doch isoliert. Je mehr wir unsere göttliche Abstammung, in der wir alle eins sind, vergessen umso verlorener irren wir durch das Leben. Das Tolle am Labyrinth ist ja, dass es uns trotzdem immer wieder zur Mitte führt, um am Ende dann dort anzukommen, wo unsere wirkliche Heimat ist.
An der Forschungsarbeit von Peter Jan Marthé finde ich spannend, dass es ihm wie am Beispiel dieses Kyrie-Workshops gelingt, Menschen in die göttliche Verbundenheit zu führen. Für mich ein Weg, die Hl. Messe wieder als ein Ritual, eine liturgische Feier zu erleben, die mit mir was zu tun hat, die mich unbedingt was angeht, die mich transformiert und heil werden lässt, die mich zur Lebendigkeit führt. Ich bin schon sehr gespannt, welche Tiefen in den weiteren Teilen der Hl. Messe noch auszuloten sind.
In die Messe wie in ein Labyrinth eintauchen
Am Samstag, den 27. Juli 2019 durfte ich im Rahmen eines ganztägigen Workshops gemeinsam mit zweiundzwanzig TeilnehmerInnen im bayrischen Kloster Seeon - ein Kraftplatz der besonderen Art! - das erste Mal in die "Heilige MESSE" wie in ein Labyrinth eintauchen.
Es war nicht nur eine Weltpremiere, es war für mich persönlich auch eine überwältigende menschliche wie auch spirituelle Erfahrung. Wir spürten alle, dass dies die Geburtsstunde von etwas ganz Neuem und Zukunftsweisenden war!
Aber wie kam es überhaupt zu einer solchen "schrägen" Veranstaltung?
Nach einem schweren Fahrrad-Unfall Ende Juni d.J., der mich in eine knietiefe persönliche Krise stürzte, hatte ich an einem der vielen danach immer wiederkehrenden "rabenschwarzen Tage" plötzlich eine „Vision“. Ich bekam innerlich einen klaren "Auftrag": begib dich unverzüglich nach Chartres, dort wirst du den lange gesuchten Code für die "Messe" finden!
Diesen "Auftrag" empfand ich angesichts meiner damaligen Lage nicht nur vollkommen unsinnig, sondern geradezu als blanken Hohn.
Aber bekanntlich gibt es keinen Schaden, wo nicht auch ein Nutzen drinnensteckte. Wenn mein Bewegungsradius auch aufs Äußerste eingeschränkt war, hinderte mich nichts daran, zumindest im Geist zu „reisen“.
Ich erinnerte mich plötzlich wieder an ein längst vergessenes Buch über die Kathedrale von Chartres. Genau dort entdeckte ich beim Durchblättern den entscheidenden Schlüssel...
Wenn du die Kathedrale vom Königsportal her betrittst und du im Mittelschiff nach vorne zum Altar strebst, wo sich in der MESSE die Begegnung mit der URQUELLE ALLEN SEINS ereignet, kommst du an dem in den Boden eingelegten, kreisrunden Labyrinth nicht vorbei, das das Mittelschiff in seiner Breite voll ausfüllt.
Die Botschaft lässt an Klarheit nichts zu wünschen übrig. Sowie du nämlich in den vielen Hin- und Herwindungen, in all den Auf und Abs und Vor und Zurücks des Labyrinthes (wie wir es ja aus unserem Leben nur allzu gut kennen) voranschreitest und du wann auch immer schließlich am Ziel d.h. in deiner Seinsmitte ankommst, so sollst du auch die MESSE in ihren acht so unterschiedlichen Räumen der Begegnung mit dem GÖTTLICHEN wie einen Weg des Heils und der Ganzwerdung durchschreiten...
Seit diesem Tag hat sich nicht nur mein Leben gravierend und nachhaltig zu verändern begonnen, seitdem versuche ich auch, diese überwältigende Erfahrung mit anderen zu teilen, die eine ähnliche Sehnsucht nach einer authentischen Begegnung mit GOTT im Herzen tragen.
So eben in diesem neu entstandenen Workshop "In die Messe wie in ein Labyrinth eintauchen", wo wir uns gemeinsam auf dieses herausfordernde Abenteuer voll einlassen.
Peter Jan Marthé
Komponist der ERDWÄRTSMESSE/"Die Volksmesse"
Es war nicht nur eine Weltpremiere, es war für mich persönlich auch eine überwältigende menschliche wie auch spirituelle Erfahrung. Wir spürten alle, dass dies die Geburtsstunde von etwas ganz Neuem und Zukunftsweisenden war!
Aber wie kam es überhaupt zu einer solchen "schrägen" Veranstaltung?
Nach einem schweren Fahrrad-Unfall Ende Juni d.J., der mich in eine knietiefe persönliche Krise stürzte, hatte ich an einem der vielen danach immer wiederkehrenden "rabenschwarzen Tage" plötzlich eine „Vision“. Ich bekam innerlich einen klaren "Auftrag": begib dich unverzüglich nach Chartres, dort wirst du den lange gesuchten Code für die "Messe" finden!
Diesen "Auftrag" empfand ich angesichts meiner damaligen Lage nicht nur vollkommen unsinnig, sondern geradezu als blanken Hohn.
Aber bekanntlich gibt es keinen Schaden, wo nicht auch ein Nutzen drinnensteckte. Wenn mein Bewegungsradius auch aufs Äußerste eingeschränkt war, hinderte mich nichts daran, zumindest im Geist zu „reisen“.
Ich erinnerte mich plötzlich wieder an ein längst vergessenes Buch über die Kathedrale von Chartres. Genau dort entdeckte ich beim Durchblättern den entscheidenden Schlüssel...
Wenn du die Kathedrale vom Königsportal her betrittst und du im Mittelschiff nach vorne zum Altar strebst, wo sich in der MESSE die Begegnung mit der URQUELLE ALLEN SEINS ereignet, kommst du an dem in den Boden eingelegten, kreisrunden Labyrinth nicht vorbei, das das Mittelschiff in seiner Breite voll ausfüllt.
Die Botschaft lässt an Klarheit nichts zu wünschen übrig. Sowie du nämlich in den vielen Hin- und Herwindungen, in all den Auf und Abs und Vor und Zurücks des Labyrinthes (wie wir es ja aus unserem Leben nur allzu gut kennen) voranschreitest und du wann auch immer schließlich am Ziel d.h. in deiner Seinsmitte ankommst, so sollst du auch die MESSE in ihren acht so unterschiedlichen Räumen der Begegnung mit dem GÖTTLICHEN wie einen Weg des Heils und der Ganzwerdung durchschreiten...
Seit diesem Tag hat sich nicht nur mein Leben gravierend und nachhaltig zu verändern begonnen, seitdem versuche ich auch, diese überwältigende Erfahrung mit anderen zu teilen, die eine ähnliche Sehnsucht nach einer authentischen Begegnung mit GOTT im Herzen tragen.
So eben in diesem neu entstandenen Workshop "In die Messe wie in ein Labyrinth eintauchen", wo wir uns gemeinsam auf dieses herausfordernde Abenteuer voll einlassen.
Peter Jan Marthé
Komponist der ERDWÄRTSMESSE/"Die Volksmesse"