Erdwärtsmesse in Landeck am 29.09.2019
Re: Erdwärtsmesse in Landeck am 29.09.2019
Auch solche Dinge gibt es über die "Erdwärtsmessen" zu berichten! Als wir Chorsänger uns nach der Messe in Landeck entsprechend gestärkt hatten und dann das Gasthaus verließen, rief uns ein Mann vom Gastgarten zu: "Schön habt ihr gesungen!"
Wir kamen ins Gespräch. Er singe im Kirchenchor in Landeck und sie hätten vor einer Woche die Refrains eifrig eingeübt, so habe er heute auch voll mitsingen können. Freude pur! Das Lobpreisen sei einfach wunderschön gewesen!
Wir kamen ins Gespräch. Er singe im Kirchenchor in Landeck und sie hätten vor einer Woche die Refrains eifrig eingeübt, so habe er heute auch voll mitsingen können. Freude pur! Das Lobpreisen sei einfach wunderschön gewesen!
Re: Erdwärtsmesse in Landeck am 29.09.2019
Seit einigen Jahren schon darf ich im Chorus Harmonia Mundi mitwirken, durfte schon viele Erdwärtsmessen miterleben.
Für mich war es mit der Ewm ein bißchen wie " Liebe auf den ersten Klang".
Damals war mir allerdings noch nicht bewußt, welch kostbares Geschenk ich da empfangen habe. Ein Geschenk, das immer wieder aufs Neue mich in nicht geahnte Höhen und auch Tiefen meiner Selbst führt. Es ist wie eine Reise zu mir selber.
Die Postings in diesem Forum sprechen für sich (ich lese immer wieder darin), sie regen an zum Nachdenken, sprechen mir aus dem Herzen einerseits und anderseits ist es so wunderbar, welche Kreise die Messe zieht und wie immer mehr Menschen daran teilhaben, vor allem auch wiederholt, weil es ihnen ein Bedürfnis ist. Ein Bedürfnis aktiv die " acht heilenden Räume der Begegnung mit Gott" zu durchschreiten, einzutauchen in den Himmel.
Denn wie Pfarrer Komarek in Landeck gesagt hat : " die Erdwärtsmesse sollte Himmelwärtsmesse heißen" ...sie führt uns in den Himmel, den Himmel, der in uns allen innewohnt.
Für mich war es mit der Ewm ein bißchen wie " Liebe auf den ersten Klang".
Damals war mir allerdings noch nicht bewußt, welch kostbares Geschenk ich da empfangen habe. Ein Geschenk, das immer wieder aufs Neue mich in nicht geahnte Höhen und auch Tiefen meiner Selbst führt. Es ist wie eine Reise zu mir selber.
Die Postings in diesem Forum sprechen für sich (ich lese immer wieder darin), sie regen an zum Nachdenken, sprechen mir aus dem Herzen einerseits und anderseits ist es so wunderbar, welche Kreise die Messe zieht und wie immer mehr Menschen daran teilhaben, vor allem auch wiederholt, weil es ihnen ein Bedürfnis ist. Ein Bedürfnis aktiv die " acht heilenden Räume der Begegnung mit Gott" zu durchschreiten, einzutauchen in den Himmel.
Denn wie Pfarrer Komarek in Landeck gesagt hat : " die Erdwärtsmesse sollte Himmelwärtsmesse heißen" ...sie führt uns in den Himmel, den Himmel, der in uns allen innewohnt.
Re: Erdwärtsmesse in Landeck am 29.09.2019
Die Erdwärtsmesse in Landeck am 29.09.2019 - was für ein Erleben! Obwohl es mit Worten nur unzulänglich möglich ist, versuche ich es:
Wir kamen zeitlich etwas knapp, und so war nur noch in der letzten Reihe unter der Empore Platz für zwei nebeneinander. Bisher war das in den meisten Kirchen ein klanglich und energetisch eher ungünstiger Platz. Wie überraschend dann die ersten kraftvollen, einen sofort umfangenden, einfangenden Orgelklänge, die bei aller Völle doch etwas unbeschreiblich Zartes in mir zum Klingen brachten! Der Einzug vom Pfarrer an uns vorbei, getragen von den Orgelklängen und dem Gesang des freudvoll auffordernden Chors hatte etwas wunderbar Feierliches und erzeugte eine Spannung und Vorfreude auf das Kommende. Die Position unter der Empore verlangte seltsamerweise keinerlei klangliche Abstriche - ja ganz eigenartig, eher war es, als würde auch räumlich sich die Kathedrale der Klänge über uns und mit unserem Einstimmen beginnen aufzubauen. Es war sofort die starke Verbindung zur Orgel und dem Chor oben sprürbar, ein Auf- und Absteigen der Energie. Überraschend und wohltuend dann die einleitenden Worte des Pfarrers, die ein bisschen den Ariadne-Faden durch die Messe vorgaben und ermöglichten, sich sofort dem inneren und äußeren Geschehen voll und ganz zu öffnen. Es war klar, dass auch dem Ritual vorne am Altar die uneingeschränkte und vertrauensvolle Öffnung und Aufmerksamkeit geschenkt werden kann. Ein völlig neuer Aspekt der Messe für mich. Die nun folgenden Räume, die vom Chor und der Orgel so eindringlich, so eindeutig fühlbar an mich herankamen in ihrer Vielschichtigkeit, ihrem Facettenreichtum, ihrer Klarheit, ihrer Kraft gepaart mit einer unbeschreiblich zärtlichen Liebe, ihrer Fülle, ihre Leichtigkeit fanden ihre Resonanz in dem Geschehen am Altar, den sanften, liebevollen Worten des Pfarrers, der u.a. über alle das Weihwasser großzügig versprengte und den Weihrauch in runden Bewegungen zum Himmel aufsteigen ließ, in dem hellen, lichten, hohen Kirchenraum, in der in mir auftauchenden wundervollen Natur und in mir. Zum ersten Mal bekam ich mit allen Sinnen eine Ahnung von der Schönheit und Lichtheit meiner inneren Räume bei aller menschlichen Beschränkung, ja vielleicht gerade ihretwegen und der untrennbaren Verbindung zu der unermesslichen Schönheit und Fülle um mich herum. Diese Messe hat mich komplett aus dem Kopf, dem analytischen Denken ins pure Fühlen, Wohlfühlen, Lauschen, Sehen, Geborgensein, Angenommensein, Geliebtsein und Lieben geführt. Das war ein Kraftort, wie man es sich wünscht, um wieder ganz an dieser unerschöpflichen Quelle der Liebe, durch die Gemeinschaft noch verstärkt, anbinden zu können. Meinen herzlichsten Dank an alle Mitwirkenden für dieses Geschenk!!!
Wir kamen zeitlich etwas knapp, und so war nur noch in der letzten Reihe unter der Empore Platz für zwei nebeneinander. Bisher war das in den meisten Kirchen ein klanglich und energetisch eher ungünstiger Platz. Wie überraschend dann die ersten kraftvollen, einen sofort umfangenden, einfangenden Orgelklänge, die bei aller Völle doch etwas unbeschreiblich Zartes in mir zum Klingen brachten! Der Einzug vom Pfarrer an uns vorbei, getragen von den Orgelklängen und dem Gesang des freudvoll auffordernden Chors hatte etwas wunderbar Feierliches und erzeugte eine Spannung und Vorfreude auf das Kommende. Die Position unter der Empore verlangte seltsamerweise keinerlei klangliche Abstriche - ja ganz eigenartig, eher war es, als würde auch räumlich sich die Kathedrale der Klänge über uns und mit unserem Einstimmen beginnen aufzubauen. Es war sofort die starke Verbindung zur Orgel und dem Chor oben sprürbar, ein Auf- und Absteigen der Energie. Überraschend und wohltuend dann die einleitenden Worte des Pfarrers, die ein bisschen den Ariadne-Faden durch die Messe vorgaben und ermöglichten, sich sofort dem inneren und äußeren Geschehen voll und ganz zu öffnen. Es war klar, dass auch dem Ritual vorne am Altar die uneingeschränkte und vertrauensvolle Öffnung und Aufmerksamkeit geschenkt werden kann. Ein völlig neuer Aspekt der Messe für mich. Die nun folgenden Räume, die vom Chor und der Orgel so eindringlich, so eindeutig fühlbar an mich herankamen in ihrer Vielschichtigkeit, ihrem Facettenreichtum, ihrer Klarheit, ihrer Kraft gepaart mit einer unbeschreiblich zärtlichen Liebe, ihrer Fülle, ihre Leichtigkeit fanden ihre Resonanz in dem Geschehen am Altar, den sanften, liebevollen Worten des Pfarrers, der u.a. über alle das Weihwasser großzügig versprengte und den Weihrauch in runden Bewegungen zum Himmel aufsteigen ließ, in dem hellen, lichten, hohen Kirchenraum, in der in mir auftauchenden wundervollen Natur und in mir. Zum ersten Mal bekam ich mit allen Sinnen eine Ahnung von der Schönheit und Lichtheit meiner inneren Räume bei aller menschlichen Beschränkung, ja vielleicht gerade ihretwegen und der untrennbaren Verbindung zu der unermesslichen Schönheit und Fülle um mich herum. Diese Messe hat mich komplett aus dem Kopf, dem analytischen Denken ins pure Fühlen, Wohlfühlen, Lauschen, Sehen, Geborgensein, Angenommensein, Geliebtsein und Lieben geführt. Das war ein Kraftort, wie man es sich wünscht, um wieder ganz an dieser unerschöpflichen Quelle der Liebe, durch die Gemeinschaft noch verstärkt, anbinden zu können. Meinen herzlichsten Dank an alle Mitwirkenden für dieses Geschenk!!!
Re: Erdwärtsmesse in Landeck am 29.09.2019
Als ein alter Erdwärtsmesse-Fan war ich natürlich auch in Landeck wieder voll dabei. Ich kann allen bis jetzt dazu geposteten Beiträgen nur aus ganzem Herzen zustimmen. Insgesamt ein recht seltenes, so beglückendes und tief berührendes Erlebnis, das einem die Feier der Messe näher und näher bringt. Alle zogen am selben Strang!
Die hier angesprochene Sache mit dem Aktivieren des „allgemeinen Priestertums“ eröffnet ganz neue und große Perspektiven für alle zukünftigen Erdwärtsmessen. Diese Landecker Erdwärtsmesse wird Schule machen!
Die hier angesprochene Sache mit dem Aktivieren des „allgemeinen Priestertums“ eröffnet ganz neue und große Perspektiven für alle zukünftigen Erdwärtsmessen. Diese Landecker Erdwärtsmesse wird Schule machen!
Re: Erdwärtsmesse in Landeck am 29.09.2019
Ich traute meinen Ohren kaum, als ich gestern bei der Erdwärtsmesse etwas Unfassbares zu vernehmen glaubte. Noch ganz tief versunken in die mächtigen Klänge des „Heilig“ – das begeistert mitsingende „Volk Gottes“ hatte soeben gemeinsam mit der brausenden Orgel und dem volltönenden Chor diese wundervolle Kirche in eine wirkliche „Kathedrale der Klänge“ verwandelt –, wurde ich jäh durch ein singuläres Ereignis vorne am Altar in die Realität zurückgerufen.
Denn plötzlich unterbrach unser Dechant Komarek vorn am Altar das hinlänglich bekannte „Hochgebet“, bei dem normalerweise noch kaum jemand wirklich zuhört und stimmt mit lautstarker Stimme singend einen so nicht vorkommenden Ruf an: „SENDE DEINEN GEIST HERAB!“ An und für sich wäre das noch kein Grund zur Aufregung. Aber zugleich spielt er diesen Ruf dem Chor zu und als drittes stimmt nun auch das ganze „Volk Gottes“ mit ein.
Barbara hat die Einzigartigkeit dieses Geschehens in seiner Tragweite voll erkannt! (siehe ihr Beitrag unten)
Das ist für mich der Wendepunkt! Das übliche, ohne Folgen bleibende Gefasel der hohen Theologie inklusive des hohen Klerus von der „allgemeinen Priesterschaft aller Getauften“ wurde gestern zur konkreten Wirklichkeit. Nicht wenige der Mitfeiernden haben das auch so empfunden, wie ich in nachträglichen Gesprächen miterleben konnte.
Die „Landecker Erdwärtsmesse“, ein Wendepunkt, ein Meilenstein? Ganz sicher, wenn WIR es nicht bei diesem einmaligen Ereignis belassen, sondern wir uns entsprechend engagieren, dass dies eben nicht ein Einzelfall bleibt. Allgemeine Priesterschaft besteht eben auch im Weitertragen, Weitersagen per SMS, Email ect. „Weck die tote Christenheit“, so heißt es doch in einem weithin bekannten Kirchenlied.
(Nebenbei sei mir die Bemerkung erlaubt, dass diese Website eigentlich für den ganzen Klerus eine Pflichtlektüre sein sollte, angefangen von den Bischöfen hoch oben und Pfarrern bis hinunter zu den Verantwortlichen zur Gestaltung der Liturgie!)
Denn plötzlich unterbrach unser Dechant Komarek vorn am Altar das hinlänglich bekannte „Hochgebet“, bei dem normalerweise noch kaum jemand wirklich zuhört und stimmt mit lautstarker Stimme singend einen so nicht vorkommenden Ruf an: „SENDE DEINEN GEIST HERAB!“ An und für sich wäre das noch kein Grund zur Aufregung. Aber zugleich spielt er diesen Ruf dem Chor zu und als drittes stimmt nun auch das ganze „Volk Gottes“ mit ein.
Barbara hat die Einzigartigkeit dieses Geschehens in seiner Tragweite voll erkannt! (siehe ihr Beitrag unten)
Das ist für mich der Wendepunkt! Das übliche, ohne Folgen bleibende Gefasel der hohen Theologie inklusive des hohen Klerus von der „allgemeinen Priesterschaft aller Getauften“ wurde gestern zur konkreten Wirklichkeit. Nicht wenige der Mitfeiernden haben das auch so empfunden, wie ich in nachträglichen Gesprächen miterleben konnte.
Die „Landecker Erdwärtsmesse“, ein Wendepunkt, ein Meilenstein? Ganz sicher, wenn WIR es nicht bei diesem einmaligen Ereignis belassen, sondern wir uns entsprechend engagieren, dass dies eben nicht ein Einzelfall bleibt. Allgemeine Priesterschaft besteht eben auch im Weitertragen, Weitersagen per SMS, Email ect. „Weck die tote Christenheit“, so heißt es doch in einem weithin bekannten Kirchenlied.
(Nebenbei sei mir die Bemerkung erlaubt, dass diese Website eigentlich für den ganzen Klerus eine Pflichtlektüre sein sollte, angefangen von den Bischöfen hoch oben und Pfarrern bis hinunter zu den Verantwortlichen zur Gestaltung der Liturgie!)
Re: Erdwärtsmesse in Landeck am 29.09.2019
Eure Darbietung heute war großartig und erhebend. Euch und eurem Dirigenten ist es gelungen, die Kirchenbesucher mit einem Handstreich zu begeisterten Sängerinnen und Sängern zu machen - wirklich eine Volksmesse! Wohltuend verständlich und tiefgehend auch die Predigt von Dekan Komarek. Die renovierte Landecker Kirche - ein würdiger Rahmen!
Normalerweise sind mir Messen, die eineinhalb Stunden dauern, zu lang, heut hätt's länger dauern dürfen!
Normalerweise sind mir Messen, die eineinhalb Stunden dauern, zu lang, heut hätt's länger dauern dürfen!
Erdwärtsmesse in Landeck am 29.09.2019
Ein Beitrag von Barbara, gepostet am So. 29. Sept. 2019, 20:11:
Gemeinsames Priestertum
Wie wird unsere christliche Gemeinschaft in Zukunft ihren Glauben feiern? Die Generation, die den Messbesuch als Sonntagspflicht vollzogen hat, stirbt aus. Die nächste Generation hat in ihrer Kindheit mehr oder weniger beglückende Gottesdienste erlebt. Dies scheint aber nicht dazu zu führen, dass sie das Bedürfnis hat, ihren Kindern einen Messbesuch zu ermöglichen, sodass sie in diese Tradition hineinwachsen könnten. Was verbindet ChristInnen, wenn sie kein gemeinsames Ritual mehr haben? Keine gemeinsame Bildsprache mehr verstehen, wie sie die Psalmen, die Evangelien, die Apostel-Briefe der Bibel darstellen? Wie von Gott reden, wenn nicht in diesen Symbolen und seit Jahrhunderten eingeprägten Vorstellungen?
Heute feierte ich in Landeck die Erdwärtsmesse mit. Ich stand oben auf der Empore, weil ich im Chor mitsinge. Mein Blick war nach vorne gerichtet, hin zu diesem hellen Altarraum, zur Muttergottes, der Himmelskönigin und ihrem Jesukind im Arm, vor goldenem Hintergrund. Die Priester, Diakone, MinistrantInnen und der Altar waren wie eingebettet in einen himmlischen Gnadenstrom, der sich in der Kirche ausbreitete. Zu Beginn des Gottesdienstes war dreimal ein sehr lautes Anklopfen zu vernehmen. Eine große Spannung war spürbar. Was passiert jetzt? Plötzlich das Aufbrausen der Orgel, der Priester und sein Gefolge mit dem aufgerichteten Kreuz, die den Weg nach vorne zum Altar begehen. Ein heiliger Raum geht auf, wie goldene Fäden verbinden sich das Singen oben im Chor zusammen mit der Orgel, vor in den Altarraum zum Priester, zur Muttergottes, zur Dirigentin, zurück zum singenden und betenden Gottesvolk in den Bänken, hinauf zur Heilig-Geist-Taube und zum Christus am Kreuz, hundertfach widergespiegelt aus den singenden Bögen des gotischen Kirchenschiffes.
In dieser sonnendurchfluteten Helligkeit steigt das „Halleluja“ zum Himmel empor und holt den Geist herab auf die Erde, zu uns, die wir des göttlichen Beistandes bedürfen: „Herr erbarme dich“ „Maranatha-Jesus komm!“. Wir alle, der Priester und wir Gläubigen, die wir durch unsere Taufe die priesterliche, prophetische und königliche Würde zugesprochen bekamen, rufen im Hymnus in byzantinischer Tradition „SENDE DEINEN GEIST HERAB!“
Du Leser, du Leserin dieser Zeilen, dich möchte ich fragen: Glaubst du daran, dass es möglich ist, dass in diesem Ritual, das die Eucharistiefeier darstellt, der Geist herabsteigt? Glaubst du daran, dass wir alle, ausnahmslos, die Kraft in uns haben, das Göttliche herabzurufen? Dass sich Gott ereignen kann? Dass sich Gott in uns Menschen verströmt (Wortlaut Willigis Jäger)?
Heute habe ich dank der Musik von Peter Jan Marthé, dem Einbinden der ganzen feiernden Gemeinde und der geistbeseelten Leitung der Eucharistiefeier durch Pfarrer Martin Komarek erlebt, dass die Hl. Messe Zukunft hat.
Gemeinsames Priestertum
Wie wird unsere christliche Gemeinschaft in Zukunft ihren Glauben feiern? Die Generation, die den Messbesuch als Sonntagspflicht vollzogen hat, stirbt aus. Die nächste Generation hat in ihrer Kindheit mehr oder weniger beglückende Gottesdienste erlebt. Dies scheint aber nicht dazu zu führen, dass sie das Bedürfnis hat, ihren Kindern einen Messbesuch zu ermöglichen, sodass sie in diese Tradition hineinwachsen könnten. Was verbindet ChristInnen, wenn sie kein gemeinsames Ritual mehr haben? Keine gemeinsame Bildsprache mehr verstehen, wie sie die Psalmen, die Evangelien, die Apostel-Briefe der Bibel darstellen? Wie von Gott reden, wenn nicht in diesen Symbolen und seit Jahrhunderten eingeprägten Vorstellungen?
Heute feierte ich in Landeck die Erdwärtsmesse mit. Ich stand oben auf der Empore, weil ich im Chor mitsinge. Mein Blick war nach vorne gerichtet, hin zu diesem hellen Altarraum, zur Muttergottes, der Himmelskönigin und ihrem Jesukind im Arm, vor goldenem Hintergrund. Die Priester, Diakone, MinistrantInnen und der Altar waren wie eingebettet in einen himmlischen Gnadenstrom, der sich in der Kirche ausbreitete. Zu Beginn des Gottesdienstes war dreimal ein sehr lautes Anklopfen zu vernehmen. Eine große Spannung war spürbar. Was passiert jetzt? Plötzlich das Aufbrausen der Orgel, der Priester und sein Gefolge mit dem aufgerichteten Kreuz, die den Weg nach vorne zum Altar begehen. Ein heiliger Raum geht auf, wie goldene Fäden verbinden sich das Singen oben im Chor zusammen mit der Orgel, vor in den Altarraum zum Priester, zur Muttergottes, zur Dirigentin, zurück zum singenden und betenden Gottesvolk in den Bänken, hinauf zur Heilig-Geist-Taube und zum Christus am Kreuz, hundertfach widergespiegelt aus den singenden Bögen des gotischen Kirchenschiffes.
In dieser sonnendurchfluteten Helligkeit steigt das „Halleluja“ zum Himmel empor und holt den Geist herab auf die Erde, zu uns, die wir des göttlichen Beistandes bedürfen: „Herr erbarme dich“ „Maranatha-Jesus komm!“. Wir alle, der Priester und wir Gläubigen, die wir durch unsere Taufe die priesterliche, prophetische und königliche Würde zugesprochen bekamen, rufen im Hymnus in byzantinischer Tradition „SENDE DEINEN GEIST HERAB!“
Du Leser, du Leserin dieser Zeilen, dich möchte ich fragen: Glaubst du daran, dass es möglich ist, dass in diesem Ritual, das die Eucharistiefeier darstellt, der Geist herabsteigt? Glaubst du daran, dass wir alle, ausnahmslos, die Kraft in uns haben, das Göttliche herabzurufen? Dass sich Gott ereignen kann? Dass sich Gott in uns Menschen verströmt (Wortlaut Willigis Jäger)?
Heute habe ich dank der Musik von Peter Jan Marthé, dem Einbinden der ganzen feiernden Gemeinde und der geistbeseelten Leitung der Eucharistiefeier durch Pfarrer Martin Komarek erlebt, dass die Hl. Messe Zukunft hat.
Erdwärtsmesse in Landeck am 29.09.2019
Ich war in kurzer Zeit bei 3 Erdwärtsmessen, in Stams, in Ötztal Bahnhof und heute in Landeck. Ich wollte alle 3 Situationen reflektieren und spüren wie die Wirkung von theoretisch immer Gleichem ist. Ich wollte auch ergründen, worin die Ursache der Emotionalisierung liegt und ob die Erdwärtsmesse emotional und geistig beständig ist. Jede Erdwärtsmesse unterscheidet sich durch den Kirchenraum, durch die Liturgie, durch das Wort aus dem Mund des Priesters und durch den Klang der Orgel. Ein Gotteshaus und die Orgel darin müssen die meiste Zeit schweigen. Wenn aber das Team um Peter Jan Marthé eintritt um zu wirken, kommt die Orgel zum jubilieren und es erschallt vom Geist Gottes Großartiges. Die Erdwärtsmesse muss man daher in einem heiligen Kirchenraum, im Rahmen einer guten Liturgie, mit einem guten Priester erleben. Dann erst wird auch die volle Wirkung erzielt und die Musik wird selber Teil der heiligen Handlung und in heilige Sphären erhoben, wenn z. B. beim Sanktus "Heilig, heilig, heilig.." gesungen wird und der irdische Mensch schwerelos und empor gehoben wird. Die Musik enthält Elemente aus mittelalterlichen Chorälen, aus sinnlich orthodoxem Chorgesang und selbstbewusster, intellektueller, katholischer Kirchenmusik. Darin liegt wohl die Wirkung. Der Geist und der Schöpferwille von Peter Jan Marthé müssen das so beabsichtigt haben. Die Erdwärtsmesse dringt bis zur Seele vor, darin liegt der Unterschied. Viele großartige Musikwerke, besonders modernen Schöpfungen sind oft zu intellektuell oder zu musikakrobatisch und dringen nicht in die Seele des Messbesuchers ein, im Gegenteil, sie können sogar stressen. Schon der Prinz musste sich durch das Dornengestrüpp zur geliebten Prinzessin vor kämpfen. Übertragen ist das Dornengestrüpp das Alltägliche, das uns die Sicht versperrt und behindert, dass wir in der Sinn- oder Gottessuche weiter kommen. Die Musik der Erdwärtsmesse emotionalisiert uns, stärkt uns und unseren Willen und gibt uns Werkzeuge in die Hand, das Dornengestrüpp des Alltags und der inneren Widerstände zu überwinden. Die Erdwärtsmesse kann nur durch dilettantische Aufführungen erodieren, nicht aber wenn sie mit der gedachten und geplanten Kraft und dem Geist von Peter Jan Marthé, im Rahmen guter liturgischer Handlungen aufgeführt wird. Einem zweifelnden Freund ist heute mehrmals der Schauer über den Rücken gelaufen. Das ist schon ein Beweis für die Wirkung der Erdwärtsmesse. Jede heilige Messe mit der Erdwärtsmesse ist eine Bereicherung für einen Suchenden, zweifelnden oder Gläubigen. Möge Gott Peter Jan Marthé stets mit Geist erfüllen und ihn, seinen Diener noch lange gesund und seine Schaffenskraft erhalten.